Als ich das erste Mal meditieren sollte in bequemer Sitzhaltung, diese war aber nicht bequem, gelang mir dies maximal eine Minute.
Dann schon spürte ich meinen Körper, mein Verstand sagte mir, du hast doch wohl was besseres zu tun, als hier unnötig deine Zeit zu verschwenden...
Kurz gesagt: Meine erste Meditation war ein Reinfall.
Wäre ich damals nicht regelmäßig zum Yogaunterricht gegangen, hätte ich wohl nie mehr meditiert.
Immer mehr Studien beschäftigen sich mit Meditation und Achtsamkeit und zeigen die positiven Effekte der Meditation bei:
Auch bei Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, zeigen Studien, dass Meditationen sich positiv auf den Verstand auswirken. LINK
Meditation wirkt nicht nur in akuten Fällen, sondern beugt auch diesen Krankheiten vor.
Dies liegt an der Neuroplastizität des Gehirns. Dies bezeichnet die Fähigkeit zur Neu- und Umstrukturierung des Gehirns und dies ist sogar möglich im hohen Alter.
Wenn ich das erste Mal durch den Wald abseits des Weges gehe, mache ich eine erste Erfahrung. Gehe ich diesen Weg häufiger, wird er klarer, breiter und bald schon werde ich einen anderen Weg kaum mehr sehen.
Dies kann nun etwas sein, was ich stärken möchte, z. B. meine Yogapraxis, es kann aber auch ein Muster werden, das mir schadet, wie Zwangshandlungen oder Süchte.
Nun ist dies aber wie gesagt, nicht das Ende deiner Reise, du bist immer in der Lage etwas neues zu etablieren, den alten schädlichen Weg zu verlassen.
Warum fiel mir also meine aller erste Meditation schwer?
Für mich war es wie das erklettern des Mount Everest. Ich konnte es unmöglich schaffen ohne Vorbereitung.
Ein so großer Berg ist nur zu besteigen, wenn ich trainiere und den Berg in Abschnitte einteile. (Camps...Nach dem Basislager gibt es in etwa noch vier weitere Camps bis zum Gipfel des Mount Everest)
Jede Stufe hat ihre eigene Herausforderung und bedarf der Anpassung. Manchmal muss man schon nach der ersten Stufe umkehren. Und so ist es auch beim Meditieren.
Beginne langsam, aber übe regelmäßig, du wirst Langeweile, Ärger, Frust spüren, alles Anpassungen an die neuen Herausforderungen und alle notwendig. Meditation heißt nicht einfach entspannt sitzen, du arbeitest an dir und das tut manchmal weh.
Doch um überhaupt für eine Meditation gewappnet zu sein, ist es wichtig den Körper zu trainieren, damit du lange sitzen und meditieren kannst.
Eine Meditation ist daher immer der Höhepunkt einer Yogastunde, alles andere davor ist die Vorbereitung.
Yoga ist das zur Ruhe kommen der sich andauernd wandelnden Gedankenmuster, sagte schon Patanjali vor etwa 2000 Jahren.